Heute Abend war ich im Kino & hab mir „Lion“ angeguckt. Der Film war sehr berührend und ich kann ihn sehr empfehlen, Nastücher inklusive!
Es geht um einen indischen Jungen, der verloren geht, da er in den falschen Zug steigt und dann 1600 km von zu Hause entfernt in Kalkutta endlich aussteigen kann. Er lebt darauf auf der Strasse und kann sich kaum verständigen, da nur ganz wenige Hindi sprechen wie er. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Waisenheim wird er von einem australischen Paar adoptiert und kann ein nahezu erfülltes Leben leben. Jedoch holt ihn plötzlich die Vergangenheit ein und er macht sich auf die Suche nach seiner Mutter. Nach langer Suche auf dem Internet, entdeckt er via google earth endlich das Heimatdorf und geht nach Indien um seine Familie zu finden. Den Schluss will ich nicht vorwegnehmen…

Was mich an diesem Film, der auf einer wahren Geschichte beruht, so berührt, ist die Tatsache, dass wir alle uns irgendwann die Frage nach unseren Wurzeln stellen. Insbesondere wenn wir unsere ursprüngliche Familie nicht kennen oder wenn es Belastungen in der Familiengeschichte gibt. Erst wenn wir uns jedoch mit unserer Familie und auch den Ahnen versöhnt haben, fliesst unser Lebensstrom, unser Blut ohne Hindernisse und wir werden möglicherweise sogar getragen vom Nektar der Liebe der aus der Familie und Ahnenreihe strömt.

Ignorieren wir unsere Herkunftsfamilie schneiden wir uns selber vom Saft des Lebens ab, der nicht mehr gleich kräftig über die Wurzeln aufsteigen kann, wir verlieren den Halt und unsere Kraft. Manchmal ist es vielleicht nicht möglich alles wieder in die Harmonie zu bringen. Dann ist das Annehmen von allem wie es sich zeigt / war, sehr sehr wichtig. Ein Annehmen aus der Tiefe unseres Herzens, ohne Bedauern, Reue, Unmut, sondern mit Güte und innerem Frieden bringt Freiheit. Wir alle haben eine Familiengeschichte. Das Ignorieren der unbereinigten Anteile derselben, schneidet uns jedoch von unserer wahren Kraft ab. Versöhnung insbesondere mit den Eltern und Geschwistern ist sehr wichtig. In einer Ho’oponopono Sitzung wie sie auf Hawaii praktiziert wird immer zuerst gefragt: liebst du dich, liebst du deine Eltern, deine Geschwister? Wenn irgendwo ein Zögern oder gar ein nein kommt, wird das näher beleuchtet, da dies der Ursprung weiterer innerer und äusserer Konflikte ist.

Gleich verhält es sich auch mit unseren Vorleben. Gibt es Blockaden aus früheren Leben, die immer noch in unserem Zellgedächtnis abgespeichert sind, ist der Fluss des Lebens auch stellenweise gestaut & fliesst nicht mühelos und kraftvoll. Lösen wir diese jedoch in dem wir die Steine im Fluss entfernen, beginnt alles zu fliessen und der Flow bringt uns sogar in Kontakt mit unseren Talenten aus früheren Inkarnationen aus denen wir schöpfen können. Dies hilft uns zu erkennen wer wir wirklich sind und was unsere Lebensaufgabe in diesem Leben ist. Wir reisen zu unseren Wurzeln und entdecken unser wahres Potenzial. Durch die tiefe Verbindung mit unseren spirituellen Wurzeln werden Kräfte aus der Vergangenheit aktiviert. Damit wird die Vergangenheit zur Chance für das Hier und Jetzt.

Weisst du das die Bäume über ihr feinmaschiges Wurzelwerk miteinander verbunden sind und Informationen und Nährstoffe austauschen, quasi ein „wood wide web“ bilden?

Auch wir haben über unsere Wurzeln Zugang zu uraltem Wissen, dass auf die ganze Menschheitsgeschichte dieser Erde zugreift. Unsere Ahnen warten nur darauf, ihr Wissen mit uns zu teilen.

Ein Baum braucht kraftvolle, tiefe und weitreichende Wurzeln um die Erde zu durchstossen, guten Halt zu haben, Sturm und Wind zu trotzen und in die Höhe und gegen den Himmel zu wachsen. Über die Wurzeln leitet er das Wasser in die Krone bis hin zu den Blüten. 

The juice comes from the roots!

Haben wir Zugang zu unseren Wurzeln fühlen wir uns zu Hause auf dieser Welt und können unseren wahren Platz einnehmen.

Um die Verbindung zu den Wurzeln zu spüren, ist es wichtig jeden Morgen nach dem Aufstehen und immer wieder während des Tages kurz deine Füsse und insbesondere deine Fusssohlen zu spüren oder Wurzeln aus deinen Füssen in die Erde hineinwachsen zu lassen. Du spürst dann schnell ein Kribbeln in deinen Füssen, Beinen. Der Saft fliesst.

Du magst dich fragen: beisst sich das nicht mit dem Konzept des Jetzt? Nein, ich bin ein absoluter Fan vom Fokus im „Jetzt“ halten. Auch auf dem SUP stehen wir normalerweise in der Mitte, weder vorne (Zukunft) noch hinten (Vergangenheit). In der Mitte ist der Ort der Stabilität und Power. Jedoch müssen wir genau wie auf dem Brett auch im Leben ab und zu das Gewicht etwas verlagern und vielleicht mal kurz nach hinten gehen um danach wieder voll präsent in der Mitte und im Jetzt zu sein. Der feine Unterschied ist die bewusste und achtsame Verlagerung des Gewichts auf dem Brett des Lebens mit dem klaren Fokus, schnell und voll neuer Einsicht und Kraft die ganze Präsenz wieder im gegenwärtigen Moment zu verankern, um danach voller Power weiter zu surfen auf den Wellen des Lebens.

„Nur wer wirklich in Kontakt ist mit den eigenen Wurzeln, kann wahre Identität entwickeln.“ Maya-Priesterin aus Guatemala